Antrag Nr. 10/2018 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 16. Oktober 2018
Sachstand Machbarkeitsstudie Biosphärenregion
Der Ortsbeirat möge beschließen: Der Magistrat wird gebeten, dem Ortbeirat über den Stand zur Mahbarkeitsstudie Biosphärenregion Rheingau, Wiesbaden, Main und Taunus zu berichten
Begründung: Seit Mai 2018 wird unter dem Management einer Geschäftsstelle, die sich für die Zeit der Machbarkeitsstudie aus Vertreterinnen und Vertretern der beiden Landkreise, Wiesbaden und dem Hessischen Umweltministerium zusammensetzt, eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Antrag Nr. 09/2018 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kostheim am Mittwoch, 25. April 2018
Der Ortsbeirat möge beschließen: Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden wird um Auskunft gebeten, welche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bebauung des Lindequartiers an der Uferböschung am Floßhafen ergriffen werden, in welchem Ausmaß gerodet wird und wie dabei die Belange des Artenschutzes berücksichtigt werden können.
Insbesondere bittet der Ortsbeirat um Auskunft, ob für die Böschung am Floßhafen Artenschutzgutachten eingeholt wurden und wenn ja, welche Arten dort vorkommen.
Begründung: Die Gehölze in der Floßhafenböschung stellen einen wertvollen Lebens- und Rückzugsraum für mehrere Vogelarten dar, deshalb sollte dort nur sehr behutsam eingegriffen werden.
Antrag Nr. 01/2018 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 16. Januar 2018
Cyperus Quellen schützen – Hydrogeologisches Gutachten und Maßnahmenkatalog erstellen
Der Ortsbeirat wolle beschließen: Der Magistrat wird gebeten, ein hydrogeologisches Gutachten in Auftrag zu geben, um den Zustand der Cyprus Quellen festzustellen und um Vorschläge und Maßnahmen zu definieren, wie diese Quellen auf Dauer geschützt werden können.
Befremdet hat Ronny Maritzen, Fraktionssprecher des AUF Kastel, auf die massiven Eingriffe in der Weichholzaue am Kasteler Rheinufer auf der Höhe des Helling-Wohnviertels reagiert: „Ich frage mich, warum das nötig war.“ Maritzen, der als grüner Stadtverordneter auch Vorsitzender des Umweltausschusses ist, hat von dem Kahlschlag aus der Presse erfahren. Weder im Ortsbeirat noch im Ausschuss habe es, so Maritzen, Informationen über diese Maßnahmen gegeben.
Maritzen fürchtet, dass hier ohne Not der Lebensraum von Tieren zerstört wurde. „Sollte es sich zum Beispiel bewahrheiten, dass ein Baum gefällt wurde, in dem Wildbienen gelebt haben, wäre das wider alle Vernunft. Die Tiere sind durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Umweltamt da keine Bedenken gehabt haben soll.“ Maritzen hat jetzt das Umweltamt um nähere Informationen zu der Fällung gebeten.
Gemeinsamer Dringlichkeitsantrag von AUF und SPD zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kostheim am 19. Mai 2016
Der Ortsbeirat möge beschließen: Der Magistrat der Stadt Wiesbaden wird dringend gebeten, die in dem Wäldchen auf der Maaraue geplanten Ausgleichsmaßnahmen zu überdenken und bereits erteilte Aufträge für den Rückbau von Mauern und Fundamenten zu stornieren.
Weiter bittet der Ortsbeirat um Antwort auf seine Fragen vom 24. Februar 2016 sowie eine detaillierte Darlegung in der Sitzung des Ortsbeirates am 29. Juni durch den zuständigen Dezernenten, worin die ökologische Aufwertung bestehen soll.
Begründung: Der Ortsbeirat hat erhebliche Bedenken gegen die Entfernung dieser Mauerreste. Diese Bedenken wurden bereits durch den Beschluss des Ortsbeirates vom 24. Februar 2016 zum Ausdruck gebracht.
Dringlichkeitsantrag zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kostheim am 24. Februar 2016
Der Ortsbeirat möge beschließen: Wie heutigen Presseberichten zu entnehmen war, plant das Amt für Grünflächen einen „Rückbau von Mauern und Fundamenten in einem ökologisch wertvollen Wäldchen auf der Maaraue“.
Der Ortsbeirat Kostheim bittet um Antwort auf folgende Fragen:
Trifft es zu, dass der „Rückbau von Mauern und Fundamenten in einem ökologisch wertvollen Wäldchen auf der Maaraue“ vorgesehen ist?
Wenn ja:
Um welches Wäldchen handelt es sich? Geht es um das Wäldchen, das zwischen Barbarossasäule und Rheinschanze liegt?
53 Kastanienbäume, die in der vergangenen Woche auf der Kostheimer Maaraue von der Stadt Wiesbaden gefällt wurden, wiesen keinerlei Befall durch den Pilz Phytophtora auf. Zu diesem Ergebnis kommt Professor Dr. Ulrich Weihs, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Verkehrsicherheit von Bäumen, in einem Gutachten, in dem die Stärke des Phytophtorabefalls anhand von 71 Fotos der Stubbenquerschnittsflächen untersucht wird.
Lediglich acht Bäume wiesen nach Untersuchung der Querschnittsflächen starke Befallssymptome auf. Darunter befanden sich insbesondere die rotblühenden Kastanien, junge Bäume, die erst vor einigen Jahren von der Stadt Wiesbaden nachgepflanzt wurden und nicht zum Kollektiv der alten weißblühenden Rosskastanienallee gehören.
Nach Auffassung von Weihs hätten nur diese acht Bäume gefällt werden müssen. Sechs Bäume wiesen leichte, vier Bäume nur mittlere Befallsspuren auf. Der bei beinahe allen Bäumen braun gefärbte Nasskern im Zentrum des Stammquerschnitts, der typisch für Kastanien dieses Alters ist, habe keinen vitalitätsschwächenden und die Stabilität beeinträchtigenden Einfluss auf die Bäume gehabt.
Christoph von Eisenhart Rothe (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) bezeichnete die Fällung der gesamten Allee als unverzeihlich: „Das hätte man vorher wissen können. Der Befall durch Phytophtora hätte bei jedem einzelnen Baum untersucht werden müssen.“ Er bedauerte, dass die Große Koalition in Wiesbaden, den Vorschlag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Allee mit Nachpflanzungen zu verjüngen, nicht einmal diskutiert habe. „Man wollte die Allee loswerden.“ Nur deshalb habe man die rechtliche Auseinandersetzung nicht abgewartet: „Aus Angst vor einer sauberen fachlichen Bewertung hat die Stadt mit einem unvorstellbaren Baummassaker Fakten geschaffen und kerngesunde Bäume getötet.“
Für Ronny Maritzen (Bündnis 90/Die Grünen) haben sich mit diesem Gutachten die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet: „Ohne einen vernünftigen Grund dafür zu haben, wurden 54 gesunde Bäume gefällt, über hundert Jahre alt – so etwas ist unvorstellbar.“ Verantwortlich machte er dafür die Große Koalition in Wiesbaden: „SPD und CDU haben die Verwaltung völlig unkontrolliert gewähren lassen, ihr eine Generalvollmacht ausgestellt und sich als Parlamentarier aus der Verantwortung gestohlen.“
Marion Mück-Raab vom Arbeitskreis Umwelt und Frieden in AKK forderte, die Verantwortlichen in Wiesbaden für die Zerstörung der Bäume zivil- und strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen. Auf der Kostheimer Maaraue sehe es aus wie nach einem militärischen Angriff. Es sei ein ungeheurer Schaden entstanden, nicht nur materieller Art.
„Eine wertvolle Allee, den Menschen ans Herz gewachsen, kulturhistorisch bedeutend, wurde gewissenlos und vorsätzlich zerstört. Das muss für die Verantwortlichen Konsequenzen haben.“
Antrag Nr. 05/2014 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 29. April 2014
Lesselallee – Prüfen von Möglichkeiten des Erhalts des Baumbestandes im Landschaftsschutzgebiet auf der Maaraue!
Der Ortsbeirat möge beschließen: Der Ortsbeirat stellt fest, dass das Landschaftsschutzgebiet Maaraue in Mainz-Kostheim für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Mainz-Kastel mit seinen Einrichtungen und der „grünen Lunge“ ein beliebtes nahe liegendes Freizeitziel ist. Die Kastanienallee mit ihren über 100 Jahre alten Bäumen genießt dabei hohe Wertschätzung, insbesondere auch als Lebensraum für Vögel und andere Tiere.
Zur Herstellung der Verkehrssicherheit in der Allee scheint die Fachverwaltung gegenwärtig nur die Alternative „Abholzung und Rodung der gesamten Allee“ oder „Totale Absperrung auf Jahre hinaus“ zu verfolgen.
Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden wird gebeten, darüber Auskunft zu geben, wie viele Bäume seit dem 1. Januar 2013 auf der Maaraue gefällt wurden.
Der Ortsbeirat bittet weiter um Mitteilung der Gründe für die Baumfällungen und eine genaue Aufschlüsselung, um welche Baumarten es sich handelte.
Des weiteren wird darum gebeten, mitzuteilen, wann nachgepflanzt wird und durch welche Arten die Bäume ersetzt werden.
Bei seinem ersten Treffen im Januar hat sich der Arbeitskreis Umwelt und Frieden AKK (AUF) intensiv mit der Zukunft der Kastanienallee auf der Maaraue beschäftigt:
Der AUF AKK spricht sich für den Erhalt der Kastanien aus und wendet sich gegen voreilige Fällungen. Nach Auffassung des AUF spricht nichts dagegen, die vor etwa drei Jahren ausgegebene Linie der damaligen Dezernentin Rita Thies beizubehalten: Sie erklärte seinerzeit, die Allee in Würde altern zu lassen und nicht vorab zu fällen.
„Alleen sind Wahrzeichen einer Region, sie sind von unschätzbarem Wert und stehen deshalb auch unter besonderem Schutz,“ erklärte AUF-Sprecher Frank Porten. Das gelte auch für die Kastanienallee. Sie liege vielen Menschen, die dort schon als Kinder unter den Bäumen Kastanien gesammelt haben, am Herzen.
Darüber hinaus sei sie für das Klima von großer Bedeutung, sie spende im Sommer Schatten, verringere Lärm und biete Brut- und Rastplätze für Vögel und Insekten. Auch dann, wenn der Alleencharakter eines Tages nicht mehr gegeben sein sollte, müsste deshalb jeder einzelne Baum untersucht und wenn möglich erhalten werden: „In vielen Astlöchern leben Tiere, auch hier greift das Bundesnaturschutzgesetz.“ erklärte der AUF.
Versprechungen eine Ersatz-Allee zu schaffen und andere Bäume nachzupflanzen beurteilt der AUF skeptisch: „Es ist völlig ungeklärt, welche Bäume für Nachpflanzungen überhaupt in Frage kommen,“ so Porten.
Die AUF-Fraktion im Kostheimer Ortsbeirat hat für die nächste Sitzung des Ortsbeirats beantragt, die Diskussion um die Zukunft der Allee öffentlich zu führen. „Es geht nicht an, dass hier hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Alle Fakten müssen offen auf den Tisch,“ forderte Porten. Der Magistrat solle offen über die weitere Planung informieren.
Anfang September 2012 war der Presse zu entnehmen, dass 247 Bäume auf Schulgelände, darunter auch in AKK, aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gefällt werden sollen. Die zur Fällung vorgesehenen Bäume wurden bislang nicht in das Baumfällkataster der Stadt eingestellt.
Ortsbeirat möge beschließen: Der Magistrat möge mitteilen, um welche Bäume es sich im Stadtteil Mainz-Kastel bzw. in den AKK-Stadtteilen handelt und welche Ursachen im Einzelnen es sind, die eine Verkehrsgefährdung der betroffenen Bäume zur Folge hatten. Außerdem möge berichtet werden, ob es Alternativen zu den Fällungen gibt, z. B. durch Behandlung der Bäume wie Schnittmaßnahmen.
Der Arbeitskreis Umwelt und Frieden Kostheim spricht sich dafür aus, das kleine Wäldchen auf der Maaraue zu erhalten. „Der kleine Wald ist ein Rückzugsgebiet für Tiere, besonders für die Vögel ist er lebenswichtig“, erklärte AUF-Sprecher Frank Porten. Die Fläche, die zwischen dem Freibad und den Sportplätzen liegt, soll laut städtischem Grünflächenamt ab sofort aus Verkehrrsicherungssgründen gesperrt werden, die Stadt hat Pflegemaßnahmen für den Herbst angekündigt.
„Was die Stadt unter Pflegemaßnahmen versteht, ist gerade in der Weichholzaue wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden“, so Porten. Es sei massiv in das geschützte Gebiet eingegriffen worden, der Kahlschnitt am Ufer, dort wurden Sträucher bis auf den Stumpf zurückgeschnitten, sei durch nichts zu rechtfertigen. „Es gibt allen Grund, sich um das Wäldchen zu sorgen.“
„Es wird von uns nicht bestritten, dass heruntergebrochene Äste in der Nähe des Sportplatzes entfernt werden müssen,“ so Porten. Weitere Verkehrssicherungsmaßnahmen aber halte der AUF nicht für nötig. Porten widersprach auch der Darstellung der Stadt, wonach es am Wäldchen einen „Trampelpfad durch das Dickicht“ geben soll. „Diesen Weg zum Sportplatz gibt es mindestens seit den fünfziger Jahren, das ist ein ganz normaler Waldweg.“
Der Weg, der vor allem im Sommer als Abkürzung zum Schwimmbad genutzt werde, sei auch nicht unsicherer als die Straße, die zum Schwimmbad führe. Über die Frage der Sicherheit weiter zu streiten, hält der AUF nicht für sinnvoll: „Wir schlagen vor, dieser Debatte ein Ende zu setzen, den Durchgang durch den Wald ein für allemal mit Baumstämmen und anderem Totholz zu sperren und ihn dann der Natur zu überlassen.“
Die Brombeersträucher würden schon dafür sorgen, den Weg unpassierbar zu machen. Die Frage der Verkehrssicherheit des Weges wäre damit vom Tisch, und die Tiere dafür ungestört. „Das Wäldchen würde so nachhaltig als Rückzugsgebiet gestärkt.“
Zum Hintergrund der Diskussion: Das Grünflächenamt will die Bürgerinitiative BIRMA nicht mehr über geplante Maßnahmen auf der Maaraue informieren. Diese Zusammenarbeit war drei Jahre lang üblich. Der kommissarische Ortsvorsteher in Kostheim Stephan Lauer (CDU) wurde vom Grünflächenamt gefragt, ob die Aufkündigung dieser Zusammenarbeit in seinem Sinne sei. Er stimmte dem zu.
„Keine Sonderrechte für die BIRMA“ – sagt Lauer. Und: Die sollten erst einmal etwas arbeiten.
Zur Sache selbst will er sich als „Nicht-Fachmann“ nicht äußern – so zitiert die Mainzer Allgemeine Zeitung den Kostheimer Interims-Ortsvorsteher Stephan Lauer zum Thema Baumfällungen auf der Maaraue. Er hat also – laut eigenem Bekunden – nicht die geringste Ahnung, ob zum Beispiel der Baum Nr. 26, den das Grünflächenamt in der letzten Woche abholzte, standsicher war oder nicht. Stephan Lauer glaubt lieber, als dass er wirklich über Informationen verfügt – und in diesem Fall, so heißt es, „schenkt er den Experten Glauben“.
Lauer meint hier die Experten vom Grünflächenamt. Der Bürgerinitiative BIRMA jedenfalls glaubt er gar nichts – denen spricht er jede Sachkompetenz ab. Ob er das als Nicht-Fachmann beurteilen kann? Nur soviel sei gesagt: Die Geringschätzung, die Lauer engagierten Bürgerinnen und Bürgern entgegenbringt, ist beachtlich und gipfelt in seiner Äußerung, die BIRMA müsse, wenn sie „bevorzugt behandelt werden wolle, etwas Arbeit verrichten.“
Die BIRMA hat in der Vergangenheit weit mehr als nur ein bißchen Arbeit verrichtet.
Die BIRMA-Aktiven haben in den letzten Jahren mehrfach das Laub in der Kastanienallee eingesammelt, um die Ausbreitung des Miniermottenschädlings zu verhindern (was übrigens notwendig war, weil die Experten vom Grünflächenamt wohl gerade anderes zu tun hatten). Die BIRMA hat sich für den Schutz der Weichholzaue engagiert: Das beinhaltete nicht nur eine langjährige zermürbende Korrespondenz mit den Ämtern, sie hat auch Trampelpfade unbegehbar gemacht, um das Ufer zu schützen.
Die BIRMA hat das völlig überwucherte Rosenrondell gesäubert, hat an zahlreichen Vorortterminen auf der Maaraue teilgenommen, immer wieder Aktivitäten zum Schutz der Maaraue ergriffen und das Grünflächenamt auf problematische Eingriffe hingewiesen. Die BIRMA hat einen Naturlehrpfad für die Maaraue auf den Weg gebracht und in Zusammenarbeit mit den Schulen in Kastel und Kostheim realisiert. Dieser Pfad soll weiterentwickelt und in den nächsten Monaten um weitere Informationstafeln ergänzt werden.
Die Sachkunde und das Engagement der BIRMA sind nicht zweifelhaft. Zweifelhaft aber, ist das Benehmen von Lauer, der sich, noch dazu als Nicht-Fachmann, bei der BIRMA für diese Entgleisungen besser entschuldigen sollte.