
Antrag Nr. 11/2023 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kostheim am 29. März 2023
Sanierung Hochheimer Straße (B40) zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim
Der Ortsbeirat möge beschließen:
Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden wird um Auskunft zur Sanierung der Hochheimer Straße (B40) zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim gebeten. Hierbei soll auf folgende Punkte eingegangen werden:
- Zeitplan
Wann ist mit der Baumaßnahme zu rechnen?
Wie lange wird die Vollsperrung andauern?
- Umfang der Baumaßnahmen
Welche Baumaßnahmen werden durchgeführt?
Wird die Straße bei der Sanierung dahingehend ertüchtig, dass der Streckenabschnitt dem LKW-Verkehr, insbesondere zur Papierfabrik „Essity“, in Zukunft besser standhalten kann?
- Umleitungen
Wie wird die Umleitung voraussichtlich verlaufen?
Werden zu diesem Zeitpunkt die Arbeiten an der Boelckestraße (B455) in Mainz-Kastel abgeschlossen sein?
- Radverkehr
Werden bei der Sanierung Verbesserungen für den Radverkehr umgesetzt (z.B. Querschnittsumgestaltung oder Fuß- und Radwegeverbreiterung)? Wenn ja, welche? Wenn nein, weshalb nicht?
In wessen Verantwortung liegt der Bau und Unterhalt der Fuß- und Radwege entlang der B40 zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim (Baulast)?
Begründung:
Der Presse war zu entnehmen, dass der Landesbetrieb Hessen Mobil die Bundesstraße 40 zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim in diesem Jahr sanieren will. [1]
Ebenso wurde in der Presse erwähnt, dass „die B40 ganz gesperrt werden“ müsse. Diese Sperrung soll womöglich in den Sommerferien geschehen. Hierbei gibt der Ortsbeirat zu bedenken, dass die Papierfabrik Essity auch in diesem Zeitraum weiterhin von LKW angefahren wird.
Bisher war weder dem Ortsbeirat noch der Kostheimer Bevölkerung bekannt, dass eine Sanierung der Hochheimer Straße zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim erfolgen soll.
Zum Radverkehr
Das Wiesbadener Radverkehrskonzept von 2015 bezeichnet die Radwege in der Hochheimer Straße (Ortsgrenze ↔ Gemarkung Hochheim) als „deutlich zu schmal, kleine Mauer neben Weg (Einfluss auf lichten Raum). Bei Gegenverkehr muss man absteigen und auf Fahrbahn oder Mauer steigen.“ [2]
Die Wege sind – auf beiden Seiten – mit Verkehrszeichen 240 als „Gemeinsamer Fuß- und Radweg“ ausgewiesen. Sie sind also für den Radverkehr benutzungspflichtig.
Die Fuß- und Radwege sind an ihrer schmalsten Stelle lediglich 1,20 m breit. Dieses Maß beschränkt sich nicht auf kurze Engstellen, sondern ist über längere Streckenabschnitte entsprechend eng. Damit wird das festgelegte Mindestmaß (außerorts) von 2,0 m unterschritten. [3] Die Empfehlung für Radverkehrsanlagen (ERA-2010) gibt sogar eine Regelbreite von 2,50 m zuzüglich eines Sicherheitsstreifens von 1,75 m bei Landstraßen vor.
Auf der Strecke gibt es eine hohe Verkehrsdichte sowie Linienbus- und LKW-Verkehre.
Folgerichtig fordert das Radverkehrskonzept der LH Wiesbaden eine „Querschnittsumstrukturierung (baulich) im vorhandenen Straßenraum: Anlage eines einseitigen gem. Geh-/Radwegs mit 3,50-4,00 m Breite.“ [4]
Im Anhang befinden sich einige Fotos von Engstellen auf der Hochheimer Straße zwischen Mainz-Kostheim und Hochheim.
Mainz-Kostheim, den 19. März 2023
gez. Stefan Knipl
– Fraktionssprecher –




[1] Wiesbadener Kurier vom 13.3.2023 „Sperrungen und Umleitungen: Hessen Mobil will Straße zwischen Kostheim und Hochheim und B455-Brücke erneuern“. Abrufbar unter: https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/stadt-wiesbaden/das-plant-hessen-mobil-fuer-strassen-in-wiesbaden-2380244
[2] Radverkehrskonzept der LH Wiesbaden von 2015, Anlage 12 „Analyse Streckenabschnitte“ laufende Nummern 391 bis 393. Abrufbar unter: https://www.wiesbaden.de/medien-zentral/dok/leben/verkehr/Anlage_12_RVK_Wiesbaden_Strecken-Analyse_Tab.pdf
[3] Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO)
[4] Radverkehrskonzept der LH Wiesbaden von 2015, Anlage 13 „Maßnahmen Streckenabschnitte“ laufende Nummern 391 bis 393. Abrufbar unter: https://www.wiesbaden.de/medien-zentral/dok/leben/verkehr/Anlage_13_RVK_Wiesbaden_Strecke-Massnahmen_Tab.pdf
Abstimmungsergebnis
Am 29.03.2023 in gekürzter Fassung (ohne den Absatz „zum Radverkehr“ in der Begründung) einstimmig angenommen.
Abstimmungsergebnis (PiWi)
Beschluss Nr. 0056/2023 (PiWi | PDF)
Weitere Informationen
- Sitzung im AUF-Kalender
- Einladung und Protokoll (PiWi) zur Sitzung am 29.03.2023
- Ausführliche Tagesordnung (PiWi) mit Abstimmungsergebnissen
- Vorgang 23-O-26-0018 (PiWi)
Ist das Thema jetzt amtlich? Bei Hessen Mobil habe ich keine Info dazu gefunden.
Klar der Fuß bzw Radweg und der Kreuzungsbereich A671/B40 bei Hochheim müsste dringend gemacht werden aber die komplette Straße? Ich fahre dort täglich aber schlechter Zustand ist was anderes.
Sehr geehrter Herr Delle,
leider wissen wir nicht mehr als in der Zeitung zu lesen war (siehe: https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/stadt-wiesbaden/das-plant-hessen-mobil-fuer-strassen-in-wiesbaden-2380244). Dort hieß es, der Straßenbelag wäre insbesondere für Zweiräder – gemeint sind vermutlich Motorräder – gefährlich. Da auch wir mehr erfahren möchten, gibt es den oben stehenden Antrag. Dieser wurde durch den Ortsbeirat beschlossen.
Mit freundlichen Grüßen,
Philipp Pfefferkorn
Als Bewohnerin des Pfandlochs, der sog. Exklave, gebe ich zu bedenken, dass wir hier nicht an das Abwassersystem angeschlossen sind und deshalb darauf angewiesen sind, dass Pump-Fahrzeuge die jeweiligen Klärgruben leeren müssen. Das selbe gilt selbstverständlich auch für die Müllabfuhr.
Auch sollte die Feuerwehr mit Löschfahrzeugen hierhin kommen können, da sie gerade in den letzten Sommern vonnöten war.
Zusammen mit den anderen Bewohner:innen fänden wir es toll, wenn die AUF diese Punkte mit in die Debatte nehmen könnte.
Sehr geehrte Frau Maschke,
vielen Dank für die Hinweise. Das können wir gerne mitnehmen.
Nichtsdestotrotz sollte eine Zufahrt für Müllabfuhr und insbesondere für die Feuerwehr möglich sein.
Wie das aber konkret gelöst werden wird, kann ich auch nicht sagen. Daher möchte ich Ihnen empfehlen – falls noch nicht geschehen – direkt mit Hessen Mobil Kontakt auf zu nehmen, z.B. über: https://mobil.hessen.de/service/kontakt
Mit freundlichen Grüßen,
Philipp Pfefferkorn