Front gegen öffentliche Sitzungen bröckelt
Der AUF AKK freut sich, dass die Front im Kostheimer Ortsbeirat, die sich gegen öffentliche Sitzungen bei Finanzangelegenheiten wendet, endlich bröckelt. In der vergangenen Sitzung konnte der AUF zum ersten Mal durchsetzen, dass ein Finanzantrag öffentlich beraten wurde. Bisher ist es Praxis in Kostheim, die Verwendung von Haushaltsmitteln, insbesondere Zuschussanträgen, nicht-öffentlich zu beraten. Das hält der AUF für rechtswidrig.
Bei dem Finanzantrag ging es um die Reparatur des Schildes im Weinberg der Wiesbadener Weinköniginnen. Das zuständige Amt in Wiesbaden will die Kosten nicht tragen und wollte den Ortsbeirat in die Pflicht nehmen. Der Antrag des Ortsvorstehers Karl-Herbert Müller (FWG), dieses Thema in nicht-öffentlicher Sitzung zu verhandeln, lehnte der Ortsbeirat aber mehrheitlich ab. „Das ist ein bedeutender Schritt nach vorne“, freut sich AUF-Sprecher Frank Porten. In der Vergangenheit seien die Anträge auf Nicht-Öffentlichkeit schließlich einstimmig durchgewunken worden.
Bei allen anderen Punkten, bei denen Müller die Öffentlichkeit verbannen wollte, konnte sich der AUF nicht durchsetzen: Der Zuschussantrag des Hundesportvereins für einen Rasenmäher, ein Finanzantrag der Künstlergruppe Kunst in Kirchen für die Bezuschussung eines Katalogs wie auch die Beschaffung eines Beamers für die Ortsverwaltung wurden auf Antrag des Ortsvorstehers nicht-öffentlich beraten.
Der AUF ist dennoch zuversichtlich, dass diese Heimlichtuerei in Kostheim bald der Vergangenheit angehören wird. Die Auskunft des Rechtsamtes in Wiesbaden sei schließlich eindeutig, so Porten. Danach sind Sitzungen des Ortsbeirates öffentlich, Bürger dürfen nur in Ausnahmefällen vor die Tür geschickt werden. „Auch der Ortsbeirat in Kostheim kann die Gesetze nicht einfach ignorieren.“
Als weiteren Erfolg seiner Fraktion bewertete Porten die Tatsache, dass ab sofort die Finanzbeschlüsse der Kostheimer im Politischen Informationssystem der Stadt Wiesbaden veröffentlicht werden. Auch das war bis jetzt nicht der Fall. Fast ein Drittel der Beschlüsse aus dem letzten Jahr sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich gewesen.