Erbenheimer Warte winterfest machen!

Antrag Nr. 18/2014 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 25. November 2014

Erbenheimer Warte winterfest machen!

Die Erben­heimer Warte, das Wahr­zei­chen im Norden Kastels und das älteste erhal­tene Bauwerk auf Wies­ba­dener Boden aus dem Jahre 1497, ist in einem schlechten, ja bedroh­li­chen bauli­chen Zustand. Insbe­son­dere die Haube/​das Dach ist einsturz­be­droht. Das ist unstrittig und allseits bekannt.

In einem Schreiben des Landes­amtes für Denk­mal­pflege Hessen vom 7.11.2014 an die Orts­ver­wal­tung (Schrift­ver­kehr 157 des Orts­bei­rates Mainz-Kastel) wird die Situa­tion klar beschrieben: es „steht zu befürchten, dass die Warte in ihrem jetzigen Zustand im Winter weiteren Schaden nehmen wird, wenn sie nicht fach­ge­recht gegen Witte­rungs­ein­flüsse gesi­chert wird“…

Es wird an anderer Stelle zu klären sein, warum sich die Reno­vie­rung der Erben­heimer Warte immer weiter verzö­gert; jetzt sind akute Sofort­maß­nahmen zu ergreifen!

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Bürgerbeteiligung: Neubau oder Sanierung des Bürgerhauses

Antrag Nr. 17/2014 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 25. November 2014

Bürgerbeteiligung bei der Entscheidung über Neubau oder Sanierung des Bürgerhauses

Aufgrund des hohen Sanie­rungs- und Moder­ni­sie­rungs­be­darfs der Bürger­häuser von Mainz-Kastel und Mainz-Kost­heim in höherer Millionen-€-Höhe wird der Neubau eines gemein­samen Bürger­hauses für beide Stadt­teile erwogen.

Ober­bür­ger­meister Sven Gerich hat erklärt, dass die (gemein­same) Entschei­dung der beiden Orts­bei­räte für das weitere Vorgehen bindend ist.
Zur Prüfung der Alter­na­tiven und Entschei­dungs­fin­dung wurde ein nicht-öffent­lich tagender Work­shop einge­setzt, dem jeweils eine Vertre­tung der in beiden Orts­bei­räten vertre­tenen Frak­tionen und der beiden Vereins­ringe (insg. 11 Personen) ange­hört. Die Planung sieht vor, dass der Work­shop am 2. Dezember 2014 eine Empfeh­lung verabschiedet.

Ange­sichts der Bedeu­tung eines Bürger­hauses für die Bürger­schaft ist eine entspre­chende Bürger­be­tei­li­gung unver­zichtbar. Eine abschlie­ßende Beschluss­fas­sung der beiden Orts­bei­räte am 16. bzw. 17. Dezember 2014 ist deshalb nicht möglich.

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Gestaltungsvorschläge für die Mainzer Straße in Mainz-Kastel

Antrag Nr. 16/2014 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 25. November 2014

Sachstandsbericht über Umsetzung der Gestaltungsvorschläge für die Mainzer Straße in Mainz-Kastel

Der Orts­beirat möge beschließen:
Der Magis­trat wird gebeten, über den Stand der Umset­zung der Gestal­tungs­vor­schläge für die Mainzer Straße in Mainz-Kastel (Beschluss Nr. 121 vom 9. September 2014) berichten.

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Maaraue-Kastanien: Baumsachverständiger legt Gutachten vor – Baumstümpfe beweisen: 53 kerngesunde Bäume gefällt

53 Kasta­ni­en­bäume, die in der vergan­genen Woche auf der Kost­heimer Maaraue von der Stadt Wies­baden gefällt wurden, wiesen keinerlei Befall durch den Pilz Phyto­phtora auf. Zu diesem Ergebnis kommt Professor Dr. Ulrich Weihs, öffent­lich bestellter und verei­digter Sach­ver­stän­diger für die Verkehr­si­cher­heit von Bäumen, in einem Gutachten, in dem die Stärke des Phyto­pht­orabe­falls anhand von 71 Fotos der Stub­ben­quer­schnitts­flä­chen unter­sucht wird. 

Ledig­lich acht Bäume wiesen nach Unter­su­chung der Quer­schnitts­flä­chen starke Befalls­sym­ptome auf. Darunter befanden sich insbe­son­dere die rotblü­henden Kasta­nien, junge Bäume, die erst vor einigen Jahren von der Stadt Wies­baden nach­ge­pflanzt wurden und nicht zum Kollektiv der alten weiß­blü­henden Ross­kas­ta­ni­en­allee gehören. 

Nach Auffas­sung von Weihs hätten nur diese acht Bäume gefällt werden müssen. Sechs Bäume wiesen leichte, vier Bäume nur mitt­lere Befalls­spuren auf. Der bei beinahe allen Bäumen braun gefärbte Nass­kern im Zentrum des Stamm­quer­schnitts, der typisch für Kasta­nien dieses Alters ist, habe keinen vita­li­täts­schwä­chenden und die Stabi­lität beein­träch­ti­genden Einfluss auf die Bäume gehabt.

Chris­toph von Eisen­hart Rothe (Schutz­ge­mein­schaft Deut­scher Wald) bezeich­nete die Fällung der gesamten Allee als unver­zeih­lich: „Das hätte man vorher wissen können. Der Befall durch Phyto­phtora hätte bei jedem einzelnen Baum unter­sucht werden müssen.“ Er bedau­erte, dass die Große Koali­tion in Wies­baden, den Vorschlag der Schutz­ge­mein­schaft Deut­scher Wald, die Allee mit Nach­pflan­zungen zu verjüngen, nicht einmal disku­tiert habe. „Man wollte die Allee loswerden.“ Nur deshalb habe man die recht­liche Ausein­an­der­set­zung nicht abge­wartet: „Aus Angst vor einer sauberen fach­li­chen Bewer­tung hat die Stadt mit einem unvor­stell­baren Baum­mas­saker Fakten geschaffen und kern­ge­sunde Bäume getötet.“

Für Ronny Maritzen (Bündnis 90/​Die Grünen) haben sich mit diesem Gutachten die schlimmsten Befürch­tungen bewahr­heitet: „Ohne einen vernünf­tigen Grund dafür zu haben, wurden 54 gesunde Bäume gefällt, über hundert Jahre alt – so etwas ist unvor­stellbar.“ Verant­wort­lich machte er dafür die Große Koali­tion in Wies­baden: „SPD und CDU haben die Verwal­tung völlig unkon­trol­liert gewähren lassen, ihr eine Gene­ral­voll­macht ausge­stellt und sich als Parla­men­ta­rier aus der Verant­wor­tung gestohlen.“

Marion Mück-Raab vom Arbeits­kreis Umwelt und Frieden in AKK forderte, die Verant­wort­li­chen in Wies­baden für die Zerstö­rung der Bäume zivil- und straf­recht­lich zur Rechen­schaft zu ziehen. Auf der Kost­heimer Maaraue sehe es aus wie nach einem mili­tä­ri­schen Angriff. Es sei ein unge­heurer Schaden entstanden, nicht nur mate­ri­eller Art. 

„Eine wert­volle Allee, den Menschen ans Herz gewachsen, kultur­his­to­risch bedeu­tend, wurde gewis­senlos und vorsätz­lich zerstört. Das muss für die Verant­wort­li­chen Konse­quenzen haben.“

Für Rück­fragen stehen Ihnen zur Verfügung:



Mainzer Dom soll erneuert werden

Entsetzt hat der Arbeits­kreis Umwelt und Frieden auf Gerüchte reagiert, wonach – nach der Fällung der Kasta­ni­en­allee auf der Maaraue – jetzt auch der Mainzer Dom „erneuert“ werden soll. Der Kost­heimer Orts­vor­steher Stephan Lauer (CDU) soll die Erneue­rung aufgrund der immer wieder­keh­renden Sanie­rungs­ar­beiten und Repa­ra­turen für nötig halten: „Ich möchte, dass auch meine Tochter einmal mit ihren Kindern in den Dom gehen kann“, habe er nach Infor­ma­tionen des AUF an den Mainzer OB geschrieben. 

Unter­stüt­zung für den Abriss des Doms könnte Lauer bei den Freien Wählern in Kost­heim gefunden haben. Gerd-Josef Weck­ba­cher habe die Maßnahme als „narr­haltig“ bezeichnet, Erich Burkl nach Auskunft verschie­dener Wein­berg­schne­cken vor einem „ster­benden Dom“ gewarnt. 

Drohende Proteste von Domschüt­zern aus der Mainzer Altstadt soll er als das übliche „Geplärre einer kleinen Minder­heit“ abgetan haben. FDP-Frau Anne­gret Kracht habe Bedenken bezüg­lich des Denk­mal­schutzes vom Tisch gewischt: „Ein Dom, der nicht einheit­lich aussieht, fällt nicht unter die Richt­li­nien des Denk­mal­schutzes.“ Sie soll zwecks Bera­tung in Erneue­rungs­fragen an die Wies­ba­dener Verwal­tung verwiesen haben, die ihr volles Vertrauen genieße.


Persönliche Erklärung zur Fällung der Kastanienallee

Erklärung der Kostheimer Ortsbeiratsmitglieder Marion Mück-Raab und Frank Porten (beide AUF)

Am 4. November 2014 hat die Wies­ba­dener Verwal­tung mit Unter­stüt­zung der Kost­heimer CDU, der Freien Wähler und der FDP eine der schönsten Alleen der Region komplett abge­holzt. Wir sind zutiefst erschüt­tert und trauern mit allen, denen damit ein Stück Heimat und Geschichte genommen wurde.

Wir bedauern, dass es keine Kompro­misse gab. Dafür trägt die Mehr­heit im Orts­beirat die volle Verant­wor­tung. Sie hat mit ihrer Mehr­heit von acht gegen sieben Stimmen jede Diskus­sion verwei­gert und einen Akt der Zerstö­rung ermög­licht, der nie mehr rück­gängig gemacht werden kann. Das macht uns fassungslos. Denn es hätte andere Möglich­keiten gegeben. 

Wir bezwei­feln, dass die über­wäl­ti­gende Mehr­heit der Kost­heimer sich das gewünscht hat. Und wir fragen uns, warum in einer so wich­tigen Frage kein Bürger­ent­scheid durch­ge­führt werden konnte. Es wurden Fakten unter­schlagen und die Lüge der „kranken Allee“ verbreitet.  Beson­ders scho­ckiert sind wir aber darüber, dass die Stadt nicht einmal den Rechtsweg abge­wartet hat. 

Die Schutz­ge­mein­schaft Deut­scher Wald wurde erst am Montag, 3. November gegen 16 Uhr – also keine vier­zehn Stunden vor der Fällung – infor­miert, dass die Stadt die Fäll­ge­neh­mi­gung nun vorge­legt hat. Noch vor 17 Uhr wurde Wider­spruch dagegen einge­legt. Doch den hat man angeb­lich nicht mehr früh genug gesehen, weil niemand mehr im Amt war. Wer will denn so etwas glauben?

Nach den Ereig­nissen der letzten Woche zwei­feln wir daran, dass es für uns jemals wieder eine vertrau­ens­volle Zusam­men­ar­beit in diesem Orts­beirat geben kann.

Rück­fragen bei Marion Mück-Raab,