Lauer und die BIRMA – AUF spricht von Entgleisungen und zweifelhaftem Benehmen

Zum Hinter­grund der Diskus­sion:
Das Grün­flä­chenamt will die Bürger­initia­tive BIRMA nicht mehr über geplante Maßnahmen auf der Maaraue infor­mieren. Diese Zusam­men­ar­beit war drei Jahre lang üblich. Der kommis­sa­ri­sche Orts­vor­steher in Kost­heim Stephan Lauer (CDU) wurde vom Grün­flä­chenamt gefragt, ob die Aufkün­di­gung dieser Zusam­men­ar­beit in seinem Sinne sei. Er stimmte dem zu.

„Keine Sonder­rechte für die BIRMA“ – sagt Lauer. Und: Die sollten erst einmal etwas arbeiten.

Zur Sache selbst will er sich als „Nicht-Fach­mann“ nicht äußern – so zitiert die Mainzer Allge­meine Zeitung den Kost­heimer Inte­rims-Orts­vor­steher Stephan Lauer zum Thema Baum­fäl­lungen auf der Maaraue. Er hat also – laut eigenem Bekunden – nicht die geringste Ahnung, ob zum Beispiel der Baum Nr. 26, den das Grün­flä­chenamt in der letzten Woche abholzte, stand­si­cher war oder nicht. Stephan Lauer glaubt lieber, als dass er wirk­lich über Infor­ma­tionen verfügt – und in diesem Fall, so heißt es, „schenkt er den Experten Glauben“.

Lauer meint hier die Experten vom Grün­flä­chenamt. Der Bürger­initia­tive BIRMA jeden­falls glaubt er gar nichts – denen spricht er jede Sach­kom­pe­tenz ab. Ob er das als Nicht-Fach­mann beur­teilen kann? Nur soviel sei gesagt: Die Gering­schät­zung, die Lauer enga­gierten Bürge­rinnen und Bürgern entge­gen­bringt, ist beacht­lich und gipfelt in seiner Äuße­rung, die BIRMA müsse, wenn sie „bevor­zugt behan­delt werden wolle, etwas Arbeit verrichten.“

Die BIRMA hat in der Vergan­gen­heit weit mehr als nur ein bißchen Arbeit verrichtet.

Die BIRMA-Aktiven haben in den letzten Jahren mehr­fach das Laub in der Kasta­ni­en­allee einge­sam­melt, um die Ausbrei­tung des Minier­mot­ten­schäd­lings zu verhin­dern (was übri­gens notwendig war, weil die Experten vom Grün­flä­chenamt wohl gerade anderes zu tun hatten). Die BIRMA hat sich für den Schutz der Weich­holzaue enga­giert: Das beinhal­tete nicht nur eine lang­jäh­rige zermür­bende Korre­spon­denz mit den Ämtern, sie hat auch Tram­pel­pfade unbe­gehbar gemacht, um das Ufer zu schützen. 

Die BIRMA hat das völlig über­wu­cherte Rosen­ron­dell gesäu­bert, hat an zahl­rei­chen Vorort­ter­minen auf der Maaraue teil­ge­nommen, immer wieder Akti­vi­täten zum Schutz der Maaraue ergriffen und das Grün­flä­chenamt auf proble­ma­ti­sche Eingriffe hinge­wiesen. Die BIRMA hat einen Natur­lehr­pfad für die Maaraue auf den Weg gebracht und in Zusam­men­ar­beit mit den Schulen in Kastel und Kost­heim reali­siert. Dieser Pfad soll weiter­ent­wi­ckelt und in den nächsten Monaten um weitere Infor­ma­ti­ons­ta­feln ergänzt werden.

Die Sach­kunde und das Enga­ge­ment der BIRMA sind nicht zwei­fel­haft. Zwei­fel­haft aber, ist das Benehmen von Lauer, der sich, noch dazu als Nicht-Fach­mann, bei der BIRMA für diese Entglei­sungen besser entschul­digen sollte.