Baumfällungen auf der Maaraue

Der Magis­trat der Landes­haupt­stadt Wies­baden wird gebeten, darüber Auskunft zu geben, wie viele Bäume seit dem 1. Januar 2013 auf der Maaraue gefällt wurden.

Der Orts­beirat bittet weiter um Mittei­lung der Gründe für die Baum­fäl­lungen und eine genaue Aufschlüs­se­lung, um welche Baum­arten es sich handelte.

Des weiteren wird darum gebeten, mitzu­teilen, wann nach­ge­pflanzt wird und durch welche Arten die Bäume ersetzt werden.

Chemikaliensondermülldepot im US-Militärgelände „Kastel Storage Station“ in Kastel-Mitte

Nach Kenntnis des Orts­bei­rats wird (zumin­dest) seit Mitte der 80er Jahre Chemie­ka­li­en­son­der­müll, den die US-Army nicht vor Ort entsorgen kann/​darf, auf dem Gelände der Storage Station deponiert/​zwischengelagert.

Der Orts­beirat möge beschließen:
Der Magis­trat der Landes­haupt­stadt Wies­baden möge berichten, ob das Chemi­ka­li­en­son­der­müll­depot auf dem US-Mili­tär­ge­lände in Kastel-Mitte weiterhin betrieben wird und ob es mitt­ler­weile den US- und deut­schen Bestim­mungen entspricht.

Der Magis­trat möge insbe­son­dere klären, ob die zumin­dest in der Vergan­gen­heit im Chemi­ka­li­en­son­der­müll­depot gela­gerten gefähr­li­chen, leicht entzünd­li­chen und explo­siven Chemi­ka­lien weiterhin in einem Gebäude mit Holz­decke gela­gert werden, was nicht zulässig ist und insbe­son­dere im Falle eines Brandes ein erhöhtes Risiko insbe­son­dere für die Bevöl­ke­rung von Kastel bedeuten würde.

Der Magis­trat möge außerdem den Orts­beirat darüber infor­mieren, welche weiteren Anlagen sich auf diesem – rund 21 Hektar großen – Gelände mitten in Kastel befinden, und zeitnah einen Orts­termin auf dem Gelände für den Orts­beirat ermöglichen.

Der Magis­trat möge bis zur nächsten Orts­bei­rats­sit­zung auch berichten, welche Gespräche, wann, mit welcher Betei­li­gung und welchem Ergebnis in den Jahren 2011 und 2012 mit den US-Mili­tär­be­hörden mit dem Ziel geführt wurden, die Gelände „Kastel Storage Station“ und „Kastel Housing Area“ in zivile städ­ti­sche Nutzung zu über­führen, und wann mit einer Frei­gabe der Gelände gerechnet werden kann.

Begrün­dung:
Weitere Begrün­dung ggf. mündlich.

Windkraftanlagen auch für Mainz-Kostheim

Spätes­tens seit Fuku­shima ist das Thema „Erneu­er­bare Ener­gien“ endgültig auch in der Kommu­nal­po­litik ange­kommen. Wir erleben heute inner­halb kürzester Zeit eine Kehrt­wende in der Ener­gie­po­litik, mit der bis vor Kurzem niemand gerechnet hätte. Erneu­er­bare Ener­gien sind Wind- und Sonnen­en­ergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. 

Erneu­er­bare Ener­gien können einen erheb­li­chen Beitrag zum Klima­schutz leisten. Außerdem tragen sie zur Versor­gungs­si­cher­heit und zur Vermei­dung von Rohstoff­kon­flikten bei. Im Vergleich zur Solar- und Bioen­ergie liefern Wind­räder den größten Strom­ertrag bei mini­malem Flächenbedarf.

Das macht die Wind­kraft im Energie-Mix der Zukunft so wichtig und attraktiv: Sie ist tech­no­lo­gisch weit entwi­ckelt und auf Grund ihrer güns­tigen Strom­erzeu­gungs­kosten das Zugpferd im Mix der erneu­er­baren Energien.

Wind­energie ist mit Verkaufs­preisen zwischen fünf und neun Cent pro Kilo­watt­stunde schon heute die güns­tigste Ener­gie­form. Die Wind­energie wird mengen­mäßig den größten Beitrag zur Ener­gie­ver­sor­gung leisten müssen. Bereits heute liefert sie den Haupt­an­teil des Rege­ne­rativ-Stroms in Deutschland. 

Wesent­liche tech­ni­sche Fort­schritte und Kosten­de­gres­sionen sind nicht mehr zu erwarten und auch nicht nötig. Ein sofor­tiger ener­gi­scher Ausbau der erneu­er­baren Ener­gien und hier insbe­son­dere der Wind­energie, ist eine unab­ding­bare Voraus­set­zung, den heimi­schen Ener­gie­markt vor weiteren unkal­ku­lier­baren Kosten­stei­ge­rungen bei der Einfuhr fossiler Ener­gie­träger zu entlasten.

In einigen Regionen Deutsch­lands wird derzeit schon weit über ein Drittel des Strom­be­darfs mit Wind­energie produ­ziert, bundes­weit sind es rund acht Prozent.

Viele Kommunen erkennen in Wind­ener­gie­an­lagen ihre Chancen auf dem Weg zu einer dezen­tralen Strom­ver­sor­gung ohne fossile Ener­gie­träger. Die Wind­kraft hat aufgrund gesetz­li­cher Vorgaben im Bau- und Ener­gie­recht eine enorme Entwick­lung genommen, und inzwi­schen erkennen immer mehr Bürge­rinnen und Bürger sowie Kommunen die Chancen, die die Wind­kraft für eine nach­hal­tige Ener­gie­er­zeu­gung und eine lokale Wert­schöp­fung bietet. 

Die Wind­energie findet Akzep­tanz, wenn eine früh­zei­tige und umfas­sende Betei­li­gung der Bürge­rinnen und Bürger an einem offenen Diskus­si­ons­pro­zess statt­findet. Ideen, die Bürger bei der Planung mitzu­nehmen und zu betei­ligen gibt es viele. Eine gute Planung und umfas­sende Kommu­ni­ka­tion der Bürger in der Region gehören dazu.

Dies alles sind grund­le­gende Voraus­set­zungen, um einen gesell­schaft­lich akzep­tierten Weg zur Errich­tung von Wind­ener­gie­an­lagen zu finden.

Der Orts­beirat möge beschließen:

  • 1. Der Magis­trat wird gebeten, sofort und mit allen zur Verfü­gung stehenden Mitteln alle mögli­chen Stand­orte für Wind­kraft­an­lagen im gesamten Gebiet der Landes­haupt­stadt Wies­baden und – im Zusam­men­spiel der dort poli­tisch Verant­wort­li­chen – den benach­barten Kreisen und Gemeinden zu suchen und untersuchen.
  • 2. Der Magis­trat wird gebeten, die gem. Ziffer 1 iden­ti­fi­zierten Stand­orte zu entwi­ckeln und Wind­kraft­an­lagen zu errichten/​errichten zu lassen. Entspre­chende Projekte sind aufzu­setzen; eine sinn­volle Projekt­struktur (etwa die Frage des Projekt­ent­wick­lers) ist zu gewährleisten.

Aus eigener Orts­kenntnis empfiehlt der Orts­beirat in seiner Gemar­kung das Gebiet ober­halb des Fähn­chen­kreuzes für eine Aufstellung.

Mainz-Kost­heim, 19.03.2012

Geplantes Biomasse-Kraftwerk der ESWE Bioenergie

Der Magis­trat der Landes­haupt­stadt Wies­baden wird gebeten zu berichten, welche Auswir­kungen das geplante 35-MW-Biomasse-Kraft­werk mit Holz­ver­bren­nung nach Klasse A3 und A4 auf Mensch und Umwelt in Mainz-Kastel hat.

Begrün­dung:
Grund­sätz­lich begrüßen wir jede Form der rege­ne­ra­tiven Ener­gie­ge­win­nung. Somit begrüßen wir auch die Bestre­bungen der LH Wies­baden, den Anteil der Strom­erzeu­gung aus erneu­er­baren Ener­gien auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erhöhen.

Die Verbren­nung von Sperr­müll der Altholz­klassen 3 und 4 im geplanten Biomasse-Kraft­werk halten wir aber für sehr bedenk­lich, da dieser stark mit Chemi­ka­lien belastet ist. Es gilt die Bevöl­ke­rung vor giftigen Emis­sionen zu schützen.

Christa Wendel­muth
Frak­ti­ons­spre­cherin

Der Antrag wurde einstimmig antrags­gemäß beschlossen.