Architektursommer 2015 in Mainz-Kastel?!

Antrag Nr. 02/2015 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 20. Januar 2015

Architektursommer 2015 in Mainz-Kastel?!

Der Presse zum Jahres­wechsel 2014/​15 war zu entnehmen, dass sich die Verant­wort­li­chen des „Archi­tek­tur­som­mers 2014/​15“ – nach der Maaraue – einem anderen Ort in AKK zuge­wendet haben: dem Bereich am Rhein­ufer zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und der Anlage an der Eleo­no­ren­straße (insbe­son­dere dem ehem. Bereich von „Kies-Menz“ um den unter Denk­mal­schutz stehenden Kran).

Für diesen Bereich gibt es bereits städ­ti­sche Planungen und ein großes Inter­esse vor Ort, selbst­ver­ständ­lich auch des Orts­bei­rates Mainz-Kastel. Der „Archi­tek­tur­sommer“ wird bekannt­lich u. a. mit 400.000 € aus Mitteln des Kultur­fonds Rhein-Main geför­dert, der wiederum durch kommu­nale Gelder, nicht zuletzt aus dem so genannten AKK-Haus­halt in Höhe von rund 60.000 € jähr­lich, gespeist wird.

Da bislang keine Einbin­dung des Orts­bei­rats und der Kasteler Bürger­schaft in die Planungen des Archi­tek­tur­som­mers erfolgte, sollten die bishe­rigen Planungen im Orts­beirat vorge­stellt und die Möglich­keiten der Koope­ra­tion geprüft werden.

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Mehrheit im Ortsbeirat Kostheim verhindert Fragen zum Architektursommer

Bisher war es im Orts­beirat in Kost­heim üblich, jede Frage, die Orts­bei­rats­mit­glieder dem Magis­trat stellen wollten, einfach mal so durch­zu­winken. Selbst wenn die Fragen noch so lang­weilig und über­flüssig waren – Fragen stellen durfte bisher noch jeder. Das hat sich nun geän­dert – eine Anfrage des AUF an den Magis­trat wurde verhin­dert.  Dazu gibt der AUF Kost­heim folgende Erklä­rung ab:

Mehrheit im Ortsbeirat Kostheim verhindert Fragen zum Architektursommer

Abge­lehnt hat der Kost­heimer Orts­beirat einen Antrag des Arbeits­kreis Umwelt und Frieden zum Archi­tek­tur­sommer Rhein-Main. Die AUF-Frak­tion wollte vom Magis­trat der Stadt Wies­baden wissen, wie es dazu kommen konnte, dass ein Land­schafts­schutz­ge­biet wie die Maaraue in diesem Archi­tek­tur­wett­be­werb als vernach­läs­sigte „Brache“ ausge­schrieben wurde. 

Weiter inter­es­sierte sich AUF-Vertre­terin Marion Mück-Raab für die Finan­zie­rung: „Wir möchten wissen, ob und in welcher Höhe von der Stadt Wies­baden Geld geflossen ist.“ Pres­se­be­richten zufolge sollen für den Wett­be­werb, bei dem Archi­tekten aus aller Welt Visionen für die Maaraue entwi­ckelt haben, fünf­stel­lige Beträge ausge­geben worden sein. Doch die Mehr­heit lehnte mit den Stimmen der CDU, der Freien Wähler (FWG) und der FDP den AUF-Antrag ab – ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. 

„Keine Begrün­dung, es fehlte eigent­lich nur noch, dass gegähnt wurde“, kommen­tierte Mück-Raab die Abstim­mung. Über Igno­ranz und Arro­ganz will Mück-Raab kein Wort verlieren. Dass der Orts­beirat aber nicht einmal mehr einfache Fragen nach der Verwen­dung von Steu­er­mit­teln zulassen will, findet die AUF-Vertre­terin bemer­kens­wert: „Warum will die Orts­bei­rats­mehr­heit eigent­lich verhin­dern, dass solche Infor­ma­tionen bekannt werden?“ 

Die AUF-Frak­tion will sich nicht bremsen lassen. Wenn es einen Verdacht gebe, dass mögli­cher­weise Steu­er­mittel verschwendet wurden, müsse man dem nach­gehen, erklärte Mück-Raab. Und: „Wir kriegen das schon noch raus!“


Die Maaraue als Stadt zwischen Städten Architektursommer Rhein-Main 2015

Der Orts­beirat Mainz-Kost­heim bittet den Magis­trat der Landes­haupt­stadt Wies­baden den Orts­beirat Mainz-Kost­heim zu infor­mieren über das Konzept der finan­zi­ellen Unter­stüt­zung des Kultur­fonds Frank­fur­t/Rhein-Main bezüg­lich der Planungen „Maaraue als Stadt zwischen den Städten im Archi­tek­tur­sommer 2015“.

Ergebnis:
Antrag abge­lehnt, ohne Debatte.

Presseerklärung des AUF AKK zum Architektursommer 2015 auf der Maaraue

Wieviel Geld hat die Stadt Wies­baden für das Projekt „Die Maaraue als Stadt zwischen den Städten – Archi­tek­tur­sommer 2015″ ausge­geben? Diese Frage inter­es­siert die Kost­heimer AUF-Frak­tion, die dazu einen Antrag für die nächste Kost­heimer Orts­bei­rats­sit­zung einbringt: „Wir  hoffen keinen Cent,“ erklärte AUF-Spre­cher Frank Porten. Denn jeder Cent, der in dieses Projekt inves­tiert worden sei, sei eine Verschwen­dung öffent­li­cher Mittel.

„Einfach bescheuert!“

„Etwas Absur­deres als Archi­tek­tur­büros in aller Welt damit zu beauf­tragen, irgend­welche Visionen für ein Land­schafts­schutz­ge­biet wie die Maaraue zu entwi­ckeln, kann ich mir nicht vorstellen“, erklärte Frank Porten. Für entspre­chend reali­täts­fremd hält er die Ideen der Archi­tekten: Von einer Brache sei da die Rede, auf der eine neue Stadt gebaut werden könne, von einer Über­flu­tung der Insel, auf die die Piloten, die in Frank­furt starten, hinweisen sollten. 

„Solche Ideen sind doch einfach bescheuert!“ Porten fragt sich auch, wie die Maaraue über­haupt als Brach­land einge­stuft werden konnte: „Wer in Wies­baden trägt die Verant­wor­tung dafür, dass ein Land­schafts­schutz­ge­biet als Brache auf die Liste für den Archi­tek­tur­sommer kommen konnte?“ 

Den gesamten Vorgang bezeich­nete Porten als ärger­lich: „Während die Stadt mit Verweis auf den Land­schaft­schutz den Vorschlag für einen Jugend­treff am ehema­ligen Klär­werk ablehnt, planen gleich­zeitig Archi­tekten neue Wohn­sied­lungen auf der Maaraue – das ist schon frech.“