Antrag Nr. 16/2023 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am: Dienstag, 11. Juli 2023
Klimaanpassung in Kastel: Bioklimatische Belastung mit Hitzeaktionsplan verringern
Der Ortsbeirat möge beschließen:
Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden wird gebeten, folgende Fragen zu klären und bei Bejahung die vorgeschlagenen Projekte in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt, das gerade einen Hitzeaktionsplan erarbeitet, und dem Kasteler Ortsbeirat voranzutreiben Öffentlichen Förderprogramme sind nach Möglichkeiten zu nutzen.
- 1.) Dach- und Fassadenbegrünung an öffentlichen Gebäuden
Können an öffentlichen Gebäuden in Kastel (z.B. Ortsverwaltung, Gustav-Stresemann Schule, Bertha von Suttner Schule) Dach- und/oder Fassadenbegrünungen vorgenommen bzw. mitgeplant werden?
- 2.) Entsiegelung öffentlicher Flächen
Welche öffentlichen Flächen in Kastel eignen sich zur Entsiegelung – z.B. Schulhöfe?
- 3.) Neuanlage von schattenspendenden Grünstrukturen im öffentlichen Raum
Können in bestehenden Straßenräumen, an Plätzen oder an ÖPNV-Haltestellen schattenspendende Grünstrukturen (z.B. großkronige, hitzeresistente Bäume wie bspw. die Kiri-Baum/Blauglockenbaum) neu angelegt oder verbessert werden (z.B. am „Babbeleck“, Kransand, Keltenring) und unter welchen Bedingungen (Abstandsflächen etc.)?
- 4. Einrichtung Trinkwasserspender im öffentlichen Raum
Können im öffentlichen Raum in Mainz-Kastel (z.B. an den stark frequentierten Plätzen an den Schulen, dem Nickelsbornbrunnen oder an ÖPNV-Haltestellen) öffentlich nutzbare Trinkwasserspender eingerichtet werden?
- 5. Beteiligung am Pilotprojekt Wassercontainer zum Gießen
Können in Mainz-Kastel abschließbare Wassercontainer durch das Grünflächenamt aufgestellt werden (z.B. in der Mainzer Straße, wo zahlreiche Blumenkübel und – kästen im öffentlichen Raum bepflanzt wurden, aber die Bewässerung mangels öffentlicher Wasserstellen ein echtes Problem darstellt)?
Begründung:
In der Sitzung des Kasteler Ortsbeirats zum Thema „Bioklimatische Auswertung – Auswirkungen auf Wiesbaden, insbesondere Kastel“ haben Vertreter des Umweltamts der Stadt Wiesbaden am 28.09.2021 die künftigen Belastungen für Kastel deutlich dargestellt. Dass wenig überraschende und gleichwohl alarmierende Fazit des Umweltamtes:
Die bioklimatischen Belastungen in Kastel werden in den kommenden Jahren „massiv zunehmen“.
Siehe hierzu auch:
Es gilt darum, unseren Stadtteil und die hier lebenden Menschen auf diese Veränderungen vorzubereiten und sogenannte Anpassungsmaßnahmen umzusetzen.
Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) schlägt in seinem Planungshinweiskatalog zur Anpassung der Kommunen an den Klimawandel (Planungshinweise (3)) unter anderem die von in diesem Antrag unter den Punkten 1 bis 4 genannten Anpassungsmaßnahmen vor. Punkt 5 ist ein Pilotprojekt der Stadt Wiesbaden, an dem wir gerne beteiligt werden möchten.
Das Land Hessen unterstützt die hessischen Kommunen mit seiner Richtlinie zur Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten sowie von kommunalen Informationsinitiativen. Unter Umständen könnten hierdurch Kosten reduziert werden. Zum Beispiel für öffentliche Trinkwasserspender: https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/202110/hessen_trinkwasserbrunnen_bf.pdf
Mit diesen Maßnahmen kann glaubwürdig und überzeugend ein Schritt in Richtung Klimaneutralität getan werden, der unseren BürgerInnen einen spürbaren Vorteil bringt und auch Privathaushalte zu ähnlichen Maßnahmen animieren könnte.
Mainz-Kastel, den 19. Juni 2023
Ronny Maritzen
– Freaktionssprecher –
Abstimmungsergebnis
Am 11.07.2023 in geänderter Fassung (als Prüfantrag) einstimmig angenommen.
Abstimmungsergebnis (PiWi)
Beschluss Nr. 0094/2023 (PiWi | PDF)
Antwort des Fachamts (PiWi | PDF)
Weitere Informationen
- Sitzung im AUF-Kalender
- Einladung und Protokoll (PiWi) zur Sitzung am 11.07.2023
- Ausführliche Tagesordnung (PiWi) mit Abstimmungsergebnissen
- Vorgang 23-O-25-0036 (PiWi)