Mehr Wiesbaden wagen? – Ja, das Ostfeld bewahren!

Presseerklärung AUF AKK vom 13.11.2023

Mehr Wies­baden wagen? – Ja, das Ostfeld bewahren!
AUF AKK wirft Ostfeld-Verant­wort­li­chen Verschwen­dung von Haus­halts­gel­dern vor.

„Am 13.11.23 startet der Magis­trat eine mit dem Deck­män­tel­chen ‚Bürger­be­tei­li­gung‘ verse­hene PR-Kampagne für das Ostfeld“, eröffnet Frank Porten eine Pres­se­mit­tei­lung der Wähler­initia­tive AUF AKK, „das ist Verschwen­dung pur!“

Es gibt, objektiv betrachtet, maxi­male Unsi­cher­heit, ob das Ostfeld jemals gebaut werden wird. Aber die Ostfeld-Verant­wort­li­chen inves­tieren weiterhin neue Millionen in dieses Wolken­ku­ckucks­heim. Bereits fünf Millionen Euro sind verloren und alleine 2024 sind laut unwi­der­spro­chener Pres­se­be­richt­erstat­tung (FAZ, 31.10.2023) 35 Millionen Euro an Ausgaben geplant. Wahr­schein­lich fließt einiges davon in die nun star­tende PR-Kampagne.

Es laufen zwei Normen­kon­troll­klagen gegen die Satzung der städ­te­bau­li­chen Entwick­lungs­maß­nahme (SEM) Ostfeld. Die Klage des BUND Hessen gegen den Ziel­ab­wei­chungs­be­scheid des RP Darm­stadt wird voraus­sicht­lich prozes­sual aufleben (die frag­liche Klage­be­fugnis des BUND wurde höchst­rich­ter­lich fest­ge­stellt, BVerwG 4 C 6.21) und den Orts­bei­räten Erben­heim und Mainz-Kastel wurde vom Stadt­pla­nungsamt mitge­teilt: Es gibt keinen Plan B, man gehe von einem Schei­tern der Klagen aus.

„Wo lebt der Magis­trat?“, fragt Porten. „Jeder eini­ger­maßen vorsich­tige Kauf­mann würde (und müsste!), aus guten Gründen, Vorsorge treffen für den Fall der Fälle. Die Klagen greifen u. a. Schwach­punkte an, die aktuell öffent­lich disku­tiert werden. Genannt sei hier nur das Thema Flug­lärm­gut­achten bzw. Flug­lärm­schutz­zonen. Es gibt, vom Gutachter der Stadt bestä­tigt, bis heute kein gerichts­taug­li­ches Flug­lärm­gut­achten – kein Mensch kann das Baufeld defi­nieren, das tatsäch­lich bebaut werden kann.

Wer in diesem Projekt­status euro­pa­weite Ideen­wett­be­werbe startet und eine PR-Kampagne lostritt und als Bürger­be­tei­li­gung tarnen will, hat den Willen der Bürger­schaft aus den Augen verloren, Maß und Ziel zudem. Porten weiter: „Wenn man sich die Zeit­reihe der KoFis (Kosten- und Finan­zie­rungs­über­sicht) und die einge­räumten Verluste ansieht, kann einem angst und bange werden.“

In der ersten KoFi 2020 errech­nete die SEG 72 Millionen Euro Verlust, 2022 waren es dann 113 Millionen Euro und in der aktu­ellen KoFi 2023 satte 188 Millionen Euro – das ist eine Stei­ge­rung von 160 % seit 2020 (Zahlen gerundet). Und ein Ende ist nicht abzu­sehen. „Wird nächstes Jahr die 200-Millionen-Euro-Grenze geknackt?“ möchte Porten wissen.

„In Zeiten, in denen auf ‚Listen des Grauens‘ selbst Insti­tu­tionen wie das Jugend­zen­trum in der Reduit bedroht sind, ist es unan­ständig, für hoch­ris­kante Baupro­jekte Geld zu verschleu­dern! Das gilt mit und ohne Klima­krise. Mit Klima­krise erst recht“, schließt Porten.

Mainz-Kost­heim, 13.11.2023
Frank Porten