Antrag Nr. 24/2022 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kostheim am 20. Juli 2022
Rettungsdienstliche Versorgung von Mainz-Kostheim – Auswirkungen der Verkleinerung der AKK-Wache
Der Ortsbeirat möge beschließen:
Der Ortsbeirat Mainz-Kostheim zeigt sich besorgt über die Reduzierung des Rettungsdienstes in der für AKK zuständigen Wache Süd, Mainz-Amöneburg.
Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden wird daher um einen Bericht zur Situation der Versorgung von Mainz-Kostheim durch Rettungsdienste gebeten. In diesem Zusammenhang soll auf folgende Fragen eingegangen werden:
- 1) Wie wirkt sich die Reduzierung der Rettungswägen in der für AKK zuständigen Wache Süd in Mainz-Amöneburg um ein Drittel (von 3 auf 2 Fahrzeuge) auf die Versorgung von Mainz-Kostheim aus?
- 2) Erwartet der Magistrat, aufgrund der wachsenden Bevölkerung in Mainz-Kostheim und in den AKK-Stadtteilen, dass in absehbarer Zukunft die Anzahl der Fahrzeuge in der Wache Süd, Mainz-Amöneburg, wieder erhöht wird?
- 3) Konnte die Hilfsfrist von 10 Minuten für 90% der Einsätze durch den Wiesbadener Rettungsdienst [1] in Mainz-Kostheim vor dem 1. Juli 2022 eingehalten werden? Erwartet der Magistrat, dass dies auch nach dem 1. Juli der Fall sein wird?
- 4) Wurden in den vergangenen Jahren Rettungswägen in Mainz-Kostheim eingesetzt, die nicht in Wiesbaden stationiert waren? Wenn ja, woher kamen diese? Was waren die Gründe für das Hinzuziehen auswärtiger Fahrzeuge?
- 5) Weshalb werden gravierende Änderungen im Rettungswesen der Stadt Wiesbaden vorgenommen, ohne eine Fortschreibung des „Bereichsplan Rettungsdienst“ vorzunehmen?
- 6) Laut aktuell gültigem „Bereichsplan Rettungsdienst“ existieren bereichsübergreifende Vereinbarungen u.a. mit dem Kreis Groß-Gerau. Wie sehen diese Vereinbarungen aus und wurden diese aufgrund der Anpassungen in der Wache Süd angepasst?
Begründung:
Seit der Schließung der ASB-Wache in Kostheim ist die Wache Süd in Amöneburg für die rettungsdienstliche Versorgung in Mainz-Kostheim zuständig. Veränderungen an der Besetzung der Wache haben deshalb auch Auswirkungen auf Mainz-Kostheim.
Der Presse und einer vorliegenden Stellungnahme der Mitarbeiter*innen des ASB war zu entnehmen, dass die Anzahl der Rettungsfahrzeuge in Amöneburg zum 01.07.2022 um ein Drittel reduziert werden soll. [2] Für Mainz-Kostheim wirft dies einige Fragen auf und löst gleichzeitig Bedenken und Sorgen aus.
Gerade in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt wie wichtig ein wohnortnaher und leistungsfähiger Rettungsdienst ist.
Zu 4 und 6): Gemäß „Bereichsplan Rettungsdienst“ bestehen Kooperationen mit den Rettungsdienstbereichen der Nachbarlandkreise. Für Kostheim, aufgrund der räumlichen Nähe, potentiell relevant sind Main-Taunus-Kreis, Kreis Groß-Gerau, Landkreis Mainz-Bingen.
Zu 5): Die 5. und letzte Fortschreibung des „Bereichsplan Rettungsdienst“ wurde 2018 mit der Sitzungsvorlage 18-V-37-0004 bzw. Beschluss der StvV Nr. 0296 vom 06.09.2018 vorgenommen. [3] Seitdem ist keine weitere Fortschreibung bekannt.
Mainz-Kostheim, 22. Mai 2022
gez. Stefan Knipl
– Fraktionssprecher –
[1] Hessisches Ministerium für Soziales und Integration: Rettungsdienstplan des Landes Hessen. Abrufbar unter: https://soziales.hessen.de/sites/soziales.hessen.de/files/2021-12/rettungsdienstplan_des_landes_hessen.pdf
[2] Mainzer Allgemeine Zeitung vom 25.06.2022: „Stadt schmeißt Arbeiter-Samariter aus der Rettungswache“
[3] Abrufbar unter: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/2059522