AUF Kostheim schlägt Kooperationsmodell für den Ortsbeirat vor

Nach den Wahlen zum Kost­heimer Orts­beirat haben CDU, Freie Wähler und FDP, die bisher den Orts­vor­steher gestellt haben, ihre Mehr­heit verloren. Zur Frage, wie es jetzt in Kost­heim weiter­gehen soll, schlägt der Arbeits­kreis Umwelt und Frieden (AUF) ein Koope­ra­ti­ons­mo­dell vor. Die unab­hän­gige Wähler­gruppe, die jetzt mit vier Sitzen im Orts­beirat vertreten ist, will nicht über eine Koali­tion verhandeln.

Dazu erklärt Marion Mück-Raab für ihre Frak­tion:
„Wir halten die bishe­rige Praxis, dass eine Koali­ti­ons­mehr­heit gegen die Minder­heit den Orts­vor­steher stellt, weder für zeit­gemäß noch für produktiv. Ein Orts­beirat ist nicht so eine Art Mini-Parla­ment, sondern ein Instru­ment, Bürge­rinnen und Bürger an den Entschei­dungen in Wies­baden zu betei­ligen. Dafür wird er gewählt.“

In der Regel, so Mück-Raab, gehe es im Orts­beirat auch nicht um partei­po­li­ti­sche Grund­über­zeu­gungen, sondern um Sach­fragen. Das habe sich auch in der Vergan­gen­heit im Orts­beirat immer wieder gezeigt: „Meinungs­ver­schie­den­heiten gingen oft genug quer durch alle Frak­tionen. Bei Abstim­mungen gab es weder Frak­tions- noch Koali­ti­ons­zwänge.“ Diese Praxis hält der AUF für richtig.

„Das Wahl­er­gebnis bietet die Chance, einen koope­ra­tiven Umgang mitein­ander und eine ausschließ­lich sach­ori­en­tierte Diskus­sion im Orts­beirat weiter auszu­bauen, über­kom­menes Lager­denken zu über­winden und damit auch die Posi­tion einer ausschließ­lich an Kost­heimer Inter­essen orien­tierten Stadt­teil­ver­tre­tung zu stärken,“ heißt es in einem Papier, das der AUF jetzt an alle Frak­tionen im Orts­beirat geschickt hat.

Nach den Vorstel­lungen des AUF sollten die drei stärksten Frak­tionen – nach den Wahl­er­geb­nissen sind das SPD, AUF und CDU – Ortsvorsteher/​in und Stellvertreter/​innen stellen: „Dieje­nige Person, die das Vertrauen der Mehr­heit hat und einen fairen und koope­ra­tiven Umgangs­stil garan­tiert, sollte Orts­vor­steher bzw. Orts­vor­ste­herin werden,“ heißt es weiter in dem Papier. „Auch bei diesem Punkt halten wir die Frage des Partei­buchs für unwichtig – es geht im Orts­beirat immer auch um Personen.“ Das machten die Wahl­er­geb­nisse deut­lich: „55 Prozent, also mehr als die Hälfte aller Wähle­rinnen und Wähler in Kost­heim haben bei der Orts­bei­rats­wahl kumu­liert und pana­schiert, sie wählen Menschen, die sie kennen und denen sie vertrauen.“

Nach Vorstel­lungen des AUF sollten sich alle Frak­tionen im Orts­beirat auf eine Art Arbeits­pro­gramm verstän­digen: „Alle wollen, dass Kost­heim vom Verkehr entlastet wird, alle wollen einen attrak­ti­veren Stadt­teil – es gibt viele Themen, die alle Frak­tionen wichtig finden. Daran sollten wir auch gemeinsam arbeiten und in einer offenen Diskus­sion um die beste Lösung streiten.“

Der AUF hofft darauf, dass alle Frak­tionen, die im Orts­beirat vertreten sind, den Vorschlag eines Koope­ra­ti­ons­mo­dells unter­stützen werden. „Ein Koope­ra­ti­ons­mo­dell in Kost­heim würde partei­po­li­ti­schem Hick­hack entge­gen­wirken. Das ist ganz sicher im Inter­esse der Bürge­rinnen und Bürger.“

Posi­ti­ons­pa­pier des AUF Kost­heim zur künf­tigen Arbeit im Ortsbeirat