Unser AUF-Sensationsreporter Hartmut Bohrer berichtet vom „Veiter Platz“ in Mainz-Kostheim:
In diesem Jahr gab es an Fastnachtssamstag eine kleine Sensation: Erstmalig gelang es Politik und Verwaltung, die AKK-Ortsverwaltung gegen die närrischen Korporationen und ihre zahlreichen Anhänger*innen zu verteidigen.
Angesichts von Corona hatte die Ortsverwaltungsstellenleiterin Petra Seib zum Sturm auf die Ortsverwaltung in Form einer Videokonferenz eingeladen. Wie immer waren die Korporationen zahlreich erschienen, ausnahmsweise unmaskiert, damit sie in der Konferenz farbenprächtig und lautstark zur Geltung kommen. Petra Seib hatte heimlich schon seit dem 11.11. tagelang mit dem städtischen IT-Dienstleister WIVERTIS die „Videoschalte“ vorbereitet, damit es nicht die üblichen Pannen gibt. Und so klappte heute Vormittag alles wie gewünscht.
Auf Anweisung ihres Dienstvorgesetzten OB Mende konnte Frau Seib nach Belieben Jocusgarde, KCV, KMV, die Rasselbande und den ganzen närrischen Pöbel stumm schalten. Diese ließen sich das allerdings nicht lange bieten, drückten den Button „Meeting verlassen“ und zogen fröhlich – wie immer maskiert – durch die Straßen von AKK mit dem üblichen Helau und dem aktuellen A-H-A. Der übliche Sicherheitsabstand zur vorausgehenden Zugnummer wurde dieses Mal aus Hygienegründen verdoppelt, so dass der Umzug statt der üblichen vier acht Stunden dauerte. Während die letzten in der Steinern Straße starteten, waren die ersten bereits auf der Maaraue und reinigten ihre Wagen für die kommenden Umzüge.
Bemerkenswert ist, wer alles auf Seiten der Verteidiger der Ortsverwaltung teilgenommen hatte: In der Mitte lächelte Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, die immer lächelt, auch wenn am Fort Biehler über 100 Hektar naturnahe, landwirtschaftlich genutzte Fläche vernichtet werden soll. Neben ihr stand bzw. saß in der Videokonferenz „wie jedes Jahr“ OB Mende, der auch bereits 2020 schon mal in AKK war. Auf der anderen Seite von Christa Gabriel freute sich Dr. Hendrik Schmehl, den seit 10 Tagen alle Hunde sowie ihre Herrchen und Frauchen kennen, da er an jedem zweiten Baum hängt. Auch Sozialdezernent Manjura (SPD) nahm am „Sturm-Meeting“ teil – „aus langer Verbundenheit zu Kastel“, wie er sagte. Er erinnere sich gerne an die Zeit, als er noch für die – mittlerweile geschasste – AWO-Geschäftsführung tätig war und mit seinem AWO-Dienstwagen hin und wieder sein AWO-Büro in der Kasteler AWO-KiTa aufsuchte.
Auffällig war, dass von der CDU Wiesbaden dieses Jahr gar niemand teilgenommen hat, nicht einmal der „Jocus-Ehrengardist“ Bernhard Lorenz, der mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Selbst für die Staatsanwaltschaft in Frankfurt ist er ein Begriff und auch unter Theaterfreund*innen und Leser*innen von Krimis mit realem Hintergrund ist er überregional bekannt. Auch sein CDU-Parteifreund Hasemann-Trutzel, der am Rande Kastels, Richtung Wiesbaden wohnt, war nicht gekommen. Dem Vernehmen nach soll er immer noch mit dem missglückten Versuch beschäftigt sein, dass die CDU-Fraktion illegal zu Lasten der aus Steuergeldern finanzierten Fraktionskasse ein Rechtsanwaltbüro für Lorenz beauftragte und sich dann die über 40.000 € illegal von der Stadt wieder holen wollte.
Auch von den GRÜNEN war niemand dabei. Die meisten hatten wohl kein Interesse und der GRÜNE Stadtverordnete Ronny Maritzen war zum Meeting gar nicht erst zugelassen worden, weil er jede Gelegenheit nutzt, um gegen die irrsinnige Planung „am Ostfeld“ zu wettern und sich über künftig heißere Sommernächte nicht freuen will.
Die erfolgreichen Verteidiger stießen anschließend auf ihren trickreichen Erfolg kräftig miteinander an und freuen sich schon auf den nächsten Fastnachtssamstag und die Kommunalwahl am 14. März.