„Keine Zeitschrift, kein Radiergummi, nicht einmal eine Trauerkarte“

AUF Kost­heim begrüßt Grün­dung der ILKO in Kost­heim und fordert Bürger­be­tei­li­gung schon bei den Planungen

„Wir freuen uns sehr, dass sich Kost­heimer Bürge­rinnen und Bürger aktiv für die Gestal­tung eines neuen Orts­kerns enga­gieren wollen,“ kommen­tiert AUF-Frak­ti­ons­spre­cherin Marion Mück-Raab die Grün­dung der „Initia­tive Lebens­wertes Kost­heim“. Ihre Frak­tion teile die Befürch­tungen vieler Bürge­rinnen und Bürger, dass der Kost­heimer Orts­kern ausschließ­lich „mit Wohnungen zuge­baut“ werde. „Das hören wir hier überall, auch die Klage, dass man in Alt-Kost­heim keine Zeit­schrift, keinen Radier­gummi, nicht einmal eine Trau­er­karte kaufen kann.“

Mück-Raab begrüßt zwar die Zusi­che­rung von Ober­bür­ger­meister Gert-Uwe Mende, sich an die Verspre­chen seines Amts­vor­gän­gers zu halten. Sven Gerich hatte zuge­sagt, Stadt­teil­bi­blio­thek, Senio­ren­treff und auch einen Platz für einen Wochen­markt oder Feste im alten Orts­kern zu erhalten. Doch die Vorstel­lungen der Bürger, so Mück-Raab, gingen viel weiter. „Sie wünschen sich, auch Ärzte künftig noch fußläufig zu errei­chen, sie wünschen sich die Möglich­keit, wenigs­tens ein kleines Angebot an Waren des tägli­chen Bedarfs zu bekommen.“ Diese Wünsche dürfe man nicht einfach übergehen.

„Wir möchten gerne, dass man die Bürge­rinnen und Bürger schon bei den frühen Planungen mitein­be­zieht.“ Das sei auch kein Gnadenakt. Zu einer modernen Stadt­pla­nung, so Mück-Raab, gehöre auch die Betei­li­gung der Bürger. Diese Betei­li­gung dürfe nicht nur Infor­ma­ti­ons­cha­rakter haben. Sie bedauert, dass Zusagen der Stadt, Bürger bei der Planung aktiv mitein­zu­be­ziehen, bisher nicht einge­halten worden sind. Schon im Jahr 2017 ange­kün­digte Work­shops zu dem Thema seien im Sande verlaufen.

Die auf der Home­page www​.dein​.wies​baden​.de ange­kün­digte Betei­li­gung hält Mück-Raab für unbe­frie­di­gend: Danach soll es erst dann, wenn eine Planung vorliegt, eine öffent­liche Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung mit der GWW zur Vorstel­lung der städ­te­bau­li­chen Über­le­gungen für den geplanten Wohnungsbau geben. „Erfah­rungs­gemäß sind zu diesem Zeit­punkt Planungen schon so weit fort­ge­schritten, dass kaum noch Einfluss darauf genommen werden kann.“ Der AUF fordert die Verant­wort­li­chen deshalb auf, auf die ILKO-Forde­rung nach einem Runden Tisch einzugehen.