Paläontologische und Archäologische Bodendenkmäler im Bereich „Ostfeld-Kalkofen“

Antrag Nr. 03/2019 zur Sitzung des Ortsbeirats Mainz-Kastel am Dienstag, 22. Januar 2019

Paläontologische und Archäologische Bodendenkmäler im Bereich „Ostfeld-Kalkofen“

Der Orts­beirat möge beschließen:
Der Magis­trat möge folgende Fragen beantworten: 

  • 1. Welche palä­on­to­lo­gi­schen und archäo­lo­gi­schen Funde im Bereich der geplanten Bebauung eines „Stadt­teils am Fort Biehler“ sind dem Magis­trat bekannt? 
  • 2. An welchen Stellen ist mit weiteren zu rechnen, sobald Vege­ta­tion entfernt oder in vorhan­dene Boden­schichten einge­griffen wird? 
  • 3. Wer hat die Kosten für notwen­dige wissen­schaft­liche Unter­su­chungen und ggfs. Sicher­stel­lung von Funden und Befunden zu tragen? 
  • 4. Werden mit diesen Kosten auch die Inves­toren belastet? 

Begrün­dung:
Es ist fach­wis­sen­schaft­lich bekannt, dass sich im Bereich „Ostfeld-Kalk­ofen“ bedeu­tende Zeug­nisse der erdge­schicht­li­chen Entwick­lung befinden, zu denen seitens der Wies­ba­dener „Projekt­ent­wick­lung“ der SEG erklärt wurde, dass sie für eine Bebauung tabu sind. 

Der jetzt weiter verfolgte Planungs­be­reich – Stadt­teil am Fort Biehler – enthält aber mögli­cher­weise weitere Funde, die unter­su­chens- und schüt­zens­wert sind. So werden in der kürz­lich erschie­nenen Publi­ka­tion „6000 Jahre Kastel“ von Probst und Probst u.a folgende bekannten Boden­funde in diesem Bereich und in der unmit­tel­baren Umge­bung erwähnt: In einem jung­stein­zeit­li­chem Flach­grab am Peters­berg der „Glocken­be­cher-Kultur“ (vor etwa 4000-4500 Jahren) wurde ein verzierter Glocken­be­cher gefunden. 

Nord­west­lich des „Fort Biehler“ wurde im letzten Jahr die Klinge eines bron­zenen Beils der „Hügel­grä­ber­kultur“ entdeckt. Im zum Gebiet „Kastel-Ostfeld“ benach­barten Bereich Gewer­be­ge­biet Petersweg wurden 2006 viele spät­bron­ze­zeit­liche Sied­lungs­funde aus der „Urnen­fel­der­zeit“ geborgen. 2007 legte man bei einer Notber­gung in der Peter-Sander-Straße sechs Bestat­tungen mit Gefäßen aus der Urnen­fel­der­zeit frei. Sie sind rund 3000 Jahre alt. 

Es ist davon auszu­gehen, dass neben diesen u. a. Funden noch weitere, gegen­wärtig noch unter Vege­ta­tion oder Erde verbor­gene exis­tieren, die von wissen­schaft­li­cher und kultu­reller Bedeu­tung sind. 

Mainz-Kastel, 14. Januar 2019


Abstimmungsergebnis

Am 22.01.2019 einstimmig ange­nommen.

Abstim­mungs­er­gebnis (PiWi)
Beschluss Nr. 0007/​2019 (PiWi | PDF)
Bericht Dezernat IV von 04/​2019 (PiWi | PDF)


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