Entwicklung des Angebots an „bezahlbaren“ Wohnungen

Antrag Nr. 01/​2019 zur Sitzung des Orts­bei­rats Mainz-Kastel am Dienstag, 22. Januar 2019 

Entwicklung des Angebots an „bezahlbaren“ Wohnungen und Entwicklung der Mieten in den AKK-Stadtteilen, insbesondere im Stadtteil Mainz-Kastel

Der Orts­beirat wolle beschließen:
Der Magis­trat möge berichten, 

  • 1) wie sich die Anzahl geför­derter, gebun­dener Wohnungen in den AKK-Stadt­teilen, speziell Mainz-Kastel, in den vergan­genen zehn Jahren (2008-2017) entwi­ckelt hat (Abgänge und Zugänge), 
  • 2) mit welcher Entwick­lung in den nächsten fünf Jahren (2018-2022) zu rechnen ist – möglichst diffe­ren­ziert nach den einzelnen öffent­li­chen Wohn­bau­ge­sell­schaften und (pauschal) in Privateigentum, 
  • 3) wie hoch der Bedarf an geför­dertem Wohn­raum seitens gegen­wärtig in AKK bzw. Mainz-Kastel wohnender Menschen ist, 
  • 4) an welcher Stelle in den nächsten fünf Jahren geför­derte Wohnungen bzw. Bele­gungs­rechte – in welcher Größen­ord­nung – entstehen und
  • 5) wie sich die Mieten in den zurück­lie­genden zehn Jahren in AKK bzw. Mainz-Kastel entwi­ckelt haben. 

Begrün­dung:
Während in Regionen in der weiteren Umge­bung über Leer­stände geklagt wird, nimmt der Mangel an „bezahl­baren“ Wohnungen im Ballungs­raum – so auch in Mainz-Kastel – ständig weiter zu. 

Die Zahl von geför­dertem Wohn­raum mit Bele­gungs­recht der Stadt für Wohnungs­su­chende mit nied­rigem und mitt­lerem Einkommen nimmt in erschre­ckendem Maße ab. Die zuletzt veröf­fent­lichten Zahlen der Wies­ba­dener Stadt­ver­wal­tung besagen, dass in den Jahren 2016/​2017 1097 Wohnungen „aus der Sozi­al­bin­dung gefallen sind“. Dem stehen nur 83 neu gebaute Wohnungen gegen­über, die für eine Bele­gung neu zur Verfü­gung stehen. 

Die Entwick­lung der Mieten im Verhältnis zur Einkom­mens­ent­wick­lung ist für die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung zuneh­mend ein ernstes Problem. Mitt­ler­weile haben in der Landes­haupt­stadt Wies­baden rund 40% der Bevöl­ke­rung aufgrund ihres Einkom­mens Anspruch auf „geför­derten Wohn­raum“. Insbe­son­dere junge Fami­lien sind hiervon betroffen. Es wächst – trotz guter Konjunktur – auch in Wies­baden die Zahl derje­nigen, die als Renten­emp­fan­gende oder als voll Berufs­tä­tige „aufsto­cken“ müssen mit Leis­tungen nach dem Sozi­al­ge­setz­buch. Dieser Entwick­lung entge­gen­zu­wirken ist eine gesamt­ge­sell­schaft­liche und damit auch kommu­nale Aufgabe. 

Es ist drin­gend notwendig, Wohnungen und Flächen zu ermit­teln, die für „bezahl­baren Wohn­raum“ in AKK bzw. Mainz-Kastel in den kommenden drei bis fünf Jahren zur Verfü­gung stehen und entspre­chende – auch baurecht­liche – Fest­le­gungen zu treffen. Da sich Wohnungsbau nicht beliebig ausdehnen lässt, sind Bele­gungs­rechte auch durch entspre­chende Zahlungen zu sichern und sind durch andere Maßnahmen Miet­erhö­hungen zu begrenzen. In diesem Zusam­men­hang ist es notwendig, die örtliche Situa­tion zu erfassen und Maßnahmen zu ergreifen. 

Mainz-Kastel, 12. Januar 2019
Ronny Maritzen
– Frak­ti­ons­spre­cher –


Abstimmungsergebnis

Am 22.01.2019 einstimmig ange­nommen.

Abstim­mungs­er­gebnis (PiWi)
Beschluss Nr. 0005/​2019 (PiWi | PDF)
Bericht Dezernat VI vom 25.02.2019 (PiWi | PDF)


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