AUF Kostheim fordert Veröffentlichung von 54 Beschlüssen

Ausgaben von mehr als 100.000 Euro für Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar

Die Kost­heimer AUF-Frak­tion hat die Orts­ver­wal­tung und den Orts­vor­steher schrift­lich aufge­for­dert, insge­samt 54 Beschlüsse des Kost­heimer Orts­bei­rates den Bürgern umge­hend zugäng­lich zu machen. Es handelt sich dabei durchweg um Finanz­be­schlüsse, insge­samt geht es um ein Finanz­vo­lumen von mehr als 100.000 Euro. Anders als andere Beschlüsse des Kost­heimer Orts­bei­rates sind sie im Poli­ti­schen Infor­ma­ti­ons­system der Stadt Wies­baden für die Öffent­lich­keit gesperrt.

AUF-Spre­cher Frank Porten verweist in seinem Schreiben auf die Bestim­mungen der Gemein­de­ord­nung: Danach darf der Orts­beirat zunächst nur im begrün­deten Einzel­fall die Öffent­lich­keit ausschließen. Weiter sei gere­gelt, dass Beschlüsse, die in nicht-öffent­li­cher Sitzung gefasst worden sind, veröf­fent­licht werden müssen. „Auch davon kann nur im begrün­deten Einzel­fall abge­wi­chen werden,“ heißt es in dem Brief. 

„Es ist schon skan­dalös genug, dass die Mehr­heit im Orts­beirat Finanz­an­ge­le­gen­heiten grund­sätz­lich geheim berät und geheim abstimmt. Wir werden aber nicht hinnehmen, dass die Beschlüsse nicht wenigs­tens veröf­fent­licht werden,“ so AUF-Spre­cher Frank Porten in einer Erklärung.

Die Mehr­heit im Orts­beirat igno­riere einfach, dass ihr Vorgehen rechts­widrig sei, sagte Orts­bei­rats­mit­glied Marion Mück-Raab. Dabei werde in nicht-öffent­li­cher Sítzung ganz offen zuge­geben, dass man keine Lust habe, sein Abstim­mungs­ver­halten gegen­über Vereinen zu recht­fer­tigen. Dafür hat sie kein Verständnis: „Wer nicht den Mut hat, für das, was er im Orts­beirat macht, gera­de­zu­stehen, der sollte besser nicht kandi­dieren.“ Der Wähler habe einen Rechts­an­spruch zu erfahren, was im Orts­beirat verhan­delt wird. 

„Es wird Zeit, dass mit dieser unde­mo­kra­ti­schen Praxis in Kost­heim Schluss gemacht wird,“ sagte Mück-Raab. Sie finde diese Wich­tig­tuerei außerdem auch ziem­lich albern: „Warum müssen die Bürger vor die Tür, wenn über Zuschüsse für Mode­ra­ti­ons­koffer, Blumen­kübel und Weih­nachts­bäume verhan­delt wird?“ Auch könne sie nicht erkennen, warum niemand wissen dürfte, welche Zuschüsse die örtli­chen Vereine erhalten.