Roselore Scholz macht ihre Hausaufgaben nicht – AUF AKK kritisiert Wiesbadener Schuldezernentin

Für skandalös hält der Arbeitskreis Umwelt und Frieden AKK (AUF) die Schul- und Bildungspolitik der Wiesbadener Schuldezernentin Roselore Scholz. Sie habe sich weder um eine Lösung für die Vorklassenkinder aus Kostheim gekümmert, noch habe sie mit Mainz eine Vereinbarung getroffen, die Kindern aus AKK den Zugang zu Mainzer Gymnasien garantiert. „Frau Scholz macht ihre Hausaufgaben nicht“, so AUF-Sprecher Frank Porten. „Sie stiehlt sich als Schuldezernentin konsequent aus der Verantwortung und zeigt völliges Desinteresse an den Problemen von AKK.“

Kein Bus für die Vorklassenkinder

Im letzten Schuljahr wurde in Alt-Kostheim die Vorklasse abgeschafft, Kinder, die noch eine besondere Förderung brauchen, müssen seitdem in Kastel die Schule besuchen. Der AUF Kostheim setzt sich seit Sommer dafür ein, diese Kinder mit dem Bus nach Kastel zu befördern. „Der Schulweg ist zu lang, die Belastung für die Familien zu groß.“ Scholz, die mehrfach zugesagt hatte, sich des Problems anzunehmen, lehnt nun eine Busbeförderung ab und verweist auf die Eltern.

In einem Brief an Ortsbeiratsmitglied Marion Mück-Raab schreibt sie, dass die Eltern in diesem Fall für die Organisation des Schulweges verantwortlich seien: Der Besuch der Vorklasse basiere auf der Entscheidung der Eltern, das Kind könnte ebenso auch zu Hause bleiben. „Bildungspolitisch ein Armutszeugnis“, kommentiert Mück-Raab den Brief. „Allen Kindern die nötige Förderung zu garantieren, ist Aufgabe der Politik, keine Privatsache.“

Keine Vereinbarung mit Mainz

Porten fordert Roselore Scholz auf, ihre Politik der Vertröstungen und vagen Absichtserklärungen endlich aufzugeben. „Wie wäre es denn zur Abwechslung einmal mit klaren und verbindlichen Aussagen?“ fragt Porten. Seit eineinhalb Jahren verweise sie auf „Prioritätenlisten“, immer wieder schüre sie bei Eltern Hoffnungen auf ein Gymnasium, zuverlässig sei sie nur in einem Punkt: „Es tut sich nichts.“

Weder bei der Sanierung der Albert Schweitzer-Schule noch bei der Wilhelm-Leuschner-Schule. Und auch beim Thema Abitur für AKK-Kinder gebe es nichts Neues. Porten bezeichnet es als dreist, dass sich die Dezernentin über das Gespräch mit dem Mainzer Schuldezernenten sogar ausschweige. Scholz hatte den Auftrag, eine Vereinbarung mit der Stadt Mainz zu treffen, die die Aufnahme von AKK-Kindern an Mainzer Gymnasien regelt.

Doch zum Inhalt des Gesprächs will sie sich nicht äußern. „Es ist der Versuch, eine durchweg unfähige Schulpolitik zu verschleiern“, erklärt Porten. Denn es sei schon absurd, dass hier nicht längst eine Lösung gefunden werden konnte: „In Europa herrscht Freizügigkeit, aber AKK-Kinder können nicht über den Rhein, um zur Schule zu gehen.“