Stellungnahme zum Bau des gemeinsamen Bürgerhauses

Diesen Beschluss­vor­schlag hat der AUF Kost­heim vor der Orts­bei­rats­sit­zung am 25. April 2018 an die anderen Frak­tionen geschickt. Zunächst gab es Ergän­zungs­wün­sche, die von uns aufge­nommen wurden. In der Sitzung wurde der Vorschlag dann von allen anderen Frak­tionen abge­lehnt, obwohl die Inhalte nicht strittig waren. Begrün­dung:
„Der Ober­bür­ger­meister wünsche zum jetzigen Zeit­punkt nur ein Ja oder Nein.“

Der Orts­beirat Kost­heim bekräf­tigt seinen Wunsch nach einem gemein­samen Bürger­haus für die Stadt­teile Kastel und Kost­heim unter den Voraus­set­zungen, die er in seinen Beschlüssen vom 25. März 2015 und 9. März 2017 formu­liert hat.

Er nimmt den derzei­tigen Planungs­stand zur Kenntnis und geht davon aus, dass nun alle weiteren erfor­der­li­chen Schritte unter­nommen werden, um den Neubau zu realisieren.

Zu den vorge­stellten Planungen hat der Orts­beirat folgende Anmerkungen:

  • 1. Die Vorpla­nung von ledig­lich zwei Club­räumen à 100 m2 im neuen Bürger­haus erscheint dem Orts­beirat nicht ausrei­chend, es wird mehr Fläche für klei­nere Räume benötigt.

Im Jahr 2017 gab es in beiden Häusern (ohne Haus­auf­ga­ben­hilfe) insge­samt 27 Dauer­nut­zungen der klei­neren Räume wie Gast­stätte, Club­räume etc. Dazu kamen rund 90 weitere Nutzer, die diese Räume regel­mäßig nutzten. Diesen Bedarf gab es an allen Werk­tagen mehr­heit­lich im Zeit­raum später Nach­mittag bis in den Abend.

  • 2. Der Orts­beirat sieht die Über­le­gung, Kegel­bahnen einzu­planen, kritisch: Es sind insge­samt 400 m2 für zwei Kegel­bahnen vorge­sehen – das ist etwa ein Viertel der gesamten Fläche, die über­haupt für Nutzer zur Verfü­gung steht.

Vor dem Hinter­grund, dass das Inter­esse an diesem Sport in den letzten dreißig Jahren bundes­weit stark rück­läufig ist, sieht der Orts­beirat hier keine Prio­rität. Frei­zeit­for­scher von der Hoch­schule Bremen spre­chen von einem Rück­gang um fast zwei Drittel, auch der Spit­zen­ver­band für Kegeln und Bowling beklagt den Nieder­gang dieses Sports. Darüber hinaus fragt sich der Orts­beirat, ob eine Kegel­bahn, die ohne Gastro­nomie ange­boten wird, zukunfts­fähig ist.

Gibt es hier mögli­cher­weise Über­le­gungen, den Raum so zu planen, dass er multi­funk­tional nutzbar ist?

  • 3. Auch eine Haus­meis­ter­woh­nung (100 m2) hält der Orts­beirat ange­sichts des drin­genden Raum­be­darfs der zwei Stadt­teile für verzichtbar. Ein Haus­meister, der bürger­hausnah wohnt und erreichbar ist, ist ausrei­chend. Auch hier wäre im Rahmen der Gesamt­flä­chen­pla­nung mögli­cher­weise noch Spiel­raum für weitere Clubräume.
  • 4. Die bestehende Raum­pla­nung für ein gewerb­li­ches Angebot wie die Haus­auf­ga­ben­hilfe „Schlaue Mäuse“ hat für den Orts­beirat keine Prio­rität. Sie sollte nur vorge­sehen werden, wenn die Nutzung nicht auf Kosten von Vereins- und Bürger­inter­essen geht.
  • 5. Der Orts­beirat hat Bedenken, dass die (derzeit insge­samt 16) Fast­nachts­sit­zungen, die vornehm­lich an Frei­tagen und Sams­tagen liegen, in dem neuen Haus nicht mehr statt­finden können. Die Durch­füh­rung von Paral­lel­ver­an­stal­tungen durch Teilung des Saales – wie von der Stadt bei einem Termin mit den Vereins­ringen vorge­schlagen – hält er nicht für machbar. Hier erwartet der Orts­beirat weitere Über­le­gungen, um dieses Problem, das sich nur in der Fast­nachts­zeit stellt, zu lösen.
  • 6. Was die weitere Entwick­lung des Alt-Stand­ortes betrifft, lehnt der Orts­beirat den Verkauf der Fläche an einen privaten Investor ab und drängt darauf, hier möglichst schnell mit einer kommu­nalen Gesell­schaft zu kooperieren.